Bericht von der Lauftagung und Terminbörse in Kamen


In Kamen hinter Dortmund fand heute am Sonntag, 16.8.15 vom LVN Nordrhein mit dem Westfälischen Leichtathletik Verband die Lauftagung statt.

Auf der Agenda standen die neue Laufgebühr und weitere typische Laufveranstaltungsthemen.

Die Laufgebühr wird zukünftig, nicht wie ursprünglich geplant mit 1 Euro erhoben, sondern 50 Cent (vorher 35 Cent + 3 Cent Härtefond).

Auch wenn der härteste Kritikpunkt an der neuen Gebühr, das Ausmaß der Erhöhung jetzt reduziert wurde, blieben die Kritikpunkte über die dafür entgegengesetzte Leistung und Verwendung der Gelder und die fehlende Einbindung der Vereine offen zu diskutieren.

Hans-Joachim Scheer machte klar, dass die offiziellen Abstimmungsformen im Verband eingehalten wurden, nämlich die Kreis-Lauf- und Lauftreffwarte waren zu dieser Abstimmung eingeladen. Von 14 Kreisen waren wohl bei dieser Abstimmung 6 Laufwarte und 2 Lauftreffwarte anwesend, was evt. erklären könnte, warum sich die Vereine hier nicht abgeholt fühlten.

Dieses Defizit wurde mit einer eigenen Tagung im Juni in Duisburg nachgeholt. Der Wiederspruch der Vereine gerade in unserem laufstarken Verband hat wohl dazu geführt, dass die Erhöhung jetzt moderater ausfallen soll. Für die Zukunft will man hier näher an den Vereinen sein und diese in die Entscheidungen näher einbinden.

Was wird mit den Geldern gemacht? Die Frage wurde mit Personalkosten im sechsstelligen Bereich im Jahr allein für das Laufen begründet und dass man die Qualität und das Volumen der Laufausbildung mit einer neuen Akademie anheben möchte. Diese Informationen helfen die Hintergründe zu verstehen, insbesondere wenn man weiß, dass die Laufbewegung immer noch ein wachsendes Modul in der Leichtathletik ist.

Allerdings droht diese durch viele private Veranstalter und Freizeitläufern zu “verwildern”. Wenn wir als Vereine selbst in einem Lauftreff Qualität in der Leitung durch entsprechend angemessene “Vorläufer/Innen” anbieten können, kann das auch nur in unserem Interesse sein, da dies ein Argument ist, auch “Freiläufer” an einen Verein zu binden. Die meisten Lauftreffs benötigen keinen Kadertrainer, aber angemessene Einführung ins Laufen kann helfen, auch Läufer für den Verein zu begeistern.

Weitere Themen waren Sorgfaltspflicht der Veranstalter bei Läufen. Dazu  gehört dem Mitführen von Hunden, Babyjoggern und das Tragen von Kopfhörern bei den Wettkämpfen Einhalt zu gebieten.

Ein weiterer interessanter Punkt war die Verwendung von Brutto und Nettozeiten bei Wettkämpfen. Während das Ranking in den Altersklassen tatsächlich nach den Bruttozeiten geht (wer zuerst reinkommt ist auch erster), werden die Bestenlisten nach den Nettozeiten geführt. Daher können persönliche Bestzeiten auch von hinten in einem großen Feld gelaufen werden, wenn man entsprechend später über die Startlinie läuft.

Des Weiteren wurden Informationen über GEMA, Vermessungsprotokolle und Änderungen an der Namensgebung der Volks- und Straßenläufe auf “stadionferne Veranstaltung” angemerkt.

Die Vereine sollen die Qualitätsmerkmale ihrer Läufe, angemeldet, unfallversichert, Streckenvermessung mehr in den Vordergrund heben, damit sie sich von den “wilden” Läufen mehr abheben.

Das sollte auch für die Vereine ein Argument sein, weiterhin ihre Läufe bei den Verbänden anzumelden. Mit diesem Qualitätsbewusstsein für die eigenen Läufe, kann man vielleicht auch verargumentieren, warum verbandsfremde Mitläufer diese Kosten für die Zukunftsausrichtung des organisierten Laufsportes mittragen sollten.

Denn nur wenn wir als Vereine die Qualität unseres Laufsportes und der Wettkämpfe im Auge behalten, können wir diesem Sport eine Verlässlichkeit und Verbindlichkeit mitgeben.

Trotzdem bleibt die Kritik, lieber Verband, nehmt uns mit, nur dann bleiben wir dabei.

Hier die Informationen zu den Laufgebühren: Infoschreiben Laufgebühren

Download aller Tagungsunterlagen

 

Autor: Steffi Schmitz-Görres
Datum: 16. August 2015