Olli trifft… Maik Honold

“Die Mannschaft lebt Hilfarth!”


Das Format “Olli trifft…” ist wieder da! Mit leicht verändertem Konzept starten wir in eine zweite Staffel der beliebten Interview-Serie. Kurz vor Beginn der neuen Saison haben sich TuS-Vorsitzender Olli Hermsmeier und tus-jahn-hilfarth.de-Redakteur Christoph Hensen mit Maik Honold, dem Trainer der 1. Mannschaft, getroffen.

Christoph: Der TuS Jahn hat jetzt nach einiger Zeit das erste Mal wieder eine Saison in der Kreisliga A verbracht. Wie ist es aus Deiner Sicht gelaufen?

Maik: Erstaunlich gut. Nach einem sehr überzeugenden Aufstieg war die A-Liga für einige Neuland, viele hatten da noch nie gespielt. Es war wichtig, die jungen Leute, teilweise vorher in unserer A-Jugend, zu integrieren.

Ziel war ganz klar der Klassenerhalt. Die A-Liga ist unglaublich ausgeglichen, es gab keinen „Abdrifter“ nach oben oder unten. Nach vier oder fünf Spieltagen waren wir Erster, standen verdient oben. Wir haben guten Fußball gespielt, zum Beispiel gegen Geilenkirchen oder Kuckum. Wir haben nicht mit Glück, sondern mit Qualität gewonnen.

Der bekannte Knackpunkt war das Heinsberg-Lieck-Spiel. Danach hatten wir einen Qualitätsverlust, sechst Leute haben erstmal gefehlt. Trotz der Umstände haben wir eine super Hinrunde gespielt. Wir sind optimistisch in die Rückrunde rein gegangen.

Die lief weniger gut, immer häufiger haben wir verloren. Auch, weil Leute wie Dominic Mauritz, Daniel Crützen oder Patrick Mevissen teilweise gefehlt haben.

Olli: Das Saisonziel wurde ja mehr als erreicht, auch wenn einem am Ende vielleicht noch mal etwas bange wurde. Hätte man mehr Punkte holen müssen oder warst Du zufrieden?

Maik: Wir haben den Klassenerhalt erst drei Spieltage vor Saisonende geholt. Für mich selbst war das immer eine enge Kiste.

Christoph: Du hast gesagt, dass Daniel und Dominic in der letzten Saison zeitweise gefehlt haben. Das hat weh getan. Jetzt ist das eine dauerhafte Situation, wie geht Ihr damit um?

Maik: Man hat ja in der Vorbereitung gesehen, dass wir jetzt ein anderes System spielen. Die Stärken, die wir zur Verfügung haben, werden wir besser in Szene setzen. Die Schnelligkeit von Crützen und Mauritz fehlt, aber wir werden das so stricken, dass wir trotzdem weiter torgefährlich sein werden.

Da haben wir in der Vorbereitung dran gearbeitet und ich bin zuversichtlich, dass das funktionieren wird. Wir haben gute Jungs dazu bekommen, die die Verluste nicht 1:1 auf ihren Positionen ersetzen, sondern eine andere Spielweise mit tragen werden.

Christoph: Die Vorbereitung wird ja auch aus Deiner Sicht gut gelaufen sein, der Stadtmeisterschafts-Sieg war optimal. Gibt es etwas, was noch in den Griff bekommen werden muss? Oder seid Ihr zufrieden mit der Ausgangslage?

Maik: Ich war mit der Vorbereitung nicht ganz zufrieden. Wir haben den Titel geholt, aber die Ergebnisse hätten besser sein können. Wir haben okay gespielt, aber ich hätte mir mehr gewünscht.

Natürlich wollten wir neue Sachen ausprobieren, die neuen Spieler einbringen. Fakt ist: Wir sind konditionell gut drauf, wir sind in der Vorbereitung viel gelaufen. Im Laufe der Saison werden wir auch weiter das Fußballerische optimieren.

TuS-Vorsitzender Olli Hermsmeier und Chef-Coach Maik Honold beim Staffelstart von "Olli trifft..."
TuS-Vorsitzender Olli Hermsmeier und Chef-Coach Maik Honold beim Staffelstart von “Olli trifft…”

Christoph: In der Vorbereitung sind wir auf Teams getroffen, die aus meiner Sicht teilweise überhaupt nicht aufeinander abgestimmt waren. Unsere Mannschaft passt auch menschlich gut zusammen. Siehst Du das auch so?

Maik: Ja. Wir haben gezielt Leute geholt, die menschlich zur Mannschaft passen. Alle passen ins Gefüge, alle identifizieren sich mit dem Verein und leben Hilfarth. Alle sind bereit den Weg mit zu gehen, den wir gehen wollen.

Christoph: In der letzten Saison war das Ziel Klassenerhalt. Wird das Ziel 1:1 übertragen? Wie sehen die Ansprüche aus?

Maik: Alles andere als Klassenerhalt wäre zu vermessen.

Olli: Das geben wir als Vorstand Maik auch immer mit. Wir sind ein Dorfverein. Andere Teams sind daran gescheitet, höher hinaus zu wollen. Wir haben eine Mannschaft mit Kreisliga-A-Potential. Das wollen wir nutzen und da stehen wir hinter.

Maik: Wir tun gut daran, realistisch zu bleiben. Wir nehmen keine Kohle in die Hand und kaufen Spieler, sondern setzen auf die Jugend und geben jungen Spielern die Möglichkeit, sich in der A-Liga zu bewähren und bilden sie aus. Für uns geht es darum, ein paar Mannschaften hinter uns zu lassen und in der Liga zu bleiben.

Olli: Mal etwas privater: Du warst in Holland im Urlaub. Hast Du auch da mal an den TuS gedacht?

Maik: Während des Urlaubs lief die Vorbereitung. Da war ich natürlich ständig in Kontakt mit Frank und den Jungs. Ich habe mir neue Sachen ausgedacht und überlegt, die setzen wir jetzt um.

Olli: Im letzten Jahr waren Maik und ich nicht weit voneinander entfernt im Urlaub, haben dann einen Tag zusammen verbracht. Da haben wir nicht nur über Fußball gesprochen, sondern auch mal ein Bierchen getrunken. Nicht nur vom Sportlichen, sondern auch vom Typen her haben wir damals in Maik auf jeden Fall einen tollen Trainer gefunden.

Frank hat mich damals auf die Idee gebracht. Sagte, «Telefonier mal mit dem Maik Honold». Wie denkst Du von Frank, der ja mittlerweile mit Dir an der Seitenlinie steht?

Maik: Ich bin dem Verein dankbar, dass er mit damals die Chance gegeben hat. Frank ist ein prima Kerl mit dem ich 1:1 auf einer Wellenlänge liege. Ohne darüber gesprochen zu haben, haben wir beide Sonntags fast immer die gleiche Aufstellung auf dem Zettel stehen. Wir arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen.

Das liegt vielleicht auch in der Vergangenheit begründet, wir haben früher zusammen in Dremmen gespielt. Es ist toll, jetzt mit ihm als Trainer zusammen zu arbeiten.

Olli: Du hattest schon viele Stationen als Spieler, auch in Mönchengladbach. Wo liegen vereinsmäßig die Unterschiede zu Hilfarth?

Maik: In den höherklassigen Vereinen, in denen ich gespielt habe, geht das Menschliche so ein bisschen verloren: Da ist man Spieler Nummer fünf und so wird man auch behandelt. Wer außerhalb der Mannschaft noch so im Verein ist, bekommt man gar nicht mit.

In Hilfarth findet man einen Verein vor, in dem immer angepackt wird, wenn Hilfe gebraucht wird. Man ist nie alleine, es gibt viele nette menschen, auch außerhalb des sportlichen Rahmens. In meiner Laufbahn ist das etwas besonderes.

Olli: Das versuche ich ja auch immer vorzuleben. Auch Du machst das, begrüßt zum Beispiel viele Zuschauer am Platz mit Handschlag. Das finde ich toll.

Machst Du abseits des Vereins noch was in Deiner Freizeit?

Maik: Familie. Für mehr bleibt keine Zeit. Meine Kinder spielen auch selbst Fußball, da steht man dann natürlich auch ab und zu am Platz.

Olli: Stichwort Vereinsheim. Was ist das Erste, was dir dazu einfällt?

Maik: Großartig. Es gibt nichts besseres, als Umkleidemöglichkeiten direkt am Platz zu haben. Für mich als Trainer eine Verbesserung, weil auf dem Weg von der Halle zum Platz immer viele Sachen verloren gehen, die man den Jungs mit auf den Weg gibt.

Wir freuen uns alle darauf.

Olli: Wie sieht die Zusammenarbeit mit der 2. und 3. Mannschaft aus?

Maik: Beide Mannschaften haben engagierte Trainer. Ich freue mich auch in der nächsten Saison auf die Zusammenarbeit. Es ist eine besondere Sache, als Verein drei Senioren-Mannschaften zu haben. Da sollten wir stolz drauf sein.

Das Format “Olli trifft…” wird in nächster Zeit mit weiteren Gästen fortgeführt.

Autor: Christoph Hensen
Datum: 12. August 2015